Wie diese Redaktion erfuhr, hat Welling um die Auflösung seines bis 2020 laufenden Vertrages gebeten. Dies geschah bereits am 13. September, zwei Tage vor dem Regionalligaspiel bei der SG Wattenscheid 09.
Seitdem arbeiten Welling und die Rot-Weissen im Hintergrund an einer Lösung. Aufgelöst wurde der Vertrag noch nicht. Aktueller Stand: Der RWE-Boss soll dem ehemaligen Bundesligisten noch bis zum Ende der laufenden Saison dabei behilflich sein, seinen Nachfolger einzuarbeiten. Dieser wurde bereits gefunden. In einer Woche soll der neue starke Mann offiziell an der Hafenstraße vorgestellt werden.
Der 46-jährige Welling wird die Essener nach sieben Jahren verlassen. Ausschlaggebend für seinen Entschluss war nach Informationen dieser Redaktion die aufkommende Kritik an seiner Person. Zudem fehle ihm nach sieben ereignisreichen Jahren die Energie, um den Traditionsverein auch in Zukunft zu führen. Seinen Rücktritt hatte Welling allerdings schon vor den Fanprotesten in Rödinghausen und im Heimspiel gegen Viktoria Köln verkündet.
Demnach ist es nachvollziehbar, dass Welling die heftige Kritik an seiner Person gelassen zur Kenntnis nahm. Gegenüber dieser Redaktion hatte er nach dem Köln-Spiel betont: "Ich habe ja vorher schon gesagt: Ich steh da gerne im Wind. So lange die Mannschaft und Trainerteam in Ruhe gelassen werden, ist das völlig in Ordnung."
Welling hat den Klub von der Hafenstraße im Jahr 2010 nach der Insolvenz übernommen und wieder in die Regionalliga geführt. Es gelang ihm in eindrucksvoller Art und Weise, den finanziell angeschlagenen Klub zu konsolidieren. Seit rund zwei Jahren ist er aber längst nicht mehr unumstritten. Die sportliche Talfahrt und Fehlgriffe bei der Auswahl der sportlichen Handlungsträger werden dem Funktionär zur Last gelegt. "Sieben Jahre sportlicher Stillstand", hieß es auf einem Spruchband vor dem Rödinghausen-Spiel. Damit war die Amtszeit Wellings gemeint. Diese geht nun im verflixten siebten Jahr zu Ende.